FRESH ZINE


Schwarze Menschen kommen in heimischen Medien normalerweise nämlich nicht vor Abgesehen von Beyoncé und einigen Stars, wie David Alaba, werden sie nur kriminalisiert dargestellt.
Neben Verbrechen existiert ein weiteres Bild, das des armen, korrupten Kontinents Afrika - der oft zu einem einzigen Land stilisiert wird. Lifestyle-Magazine verbieten intern Schwarze Menschen am Cover und im Innenteil, weil es sich angeblich nicht gut verkauft. Filme und Serien besetzen sie nur in den Rollen des Drogendealers, der Prostituierten oder derzeit als Flüchtling. Medien sollten den Anspruch haben, die Gesellschaft abzubilden, wie sie ist. ÖsterreicherInnen sind nicht zwangsläufig weiß, auch wenn sie in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft leben. Schwarze Menschen sind ein selbstverständlicher Teil dieses Landes - das gilt es mit dem Magazin verständlich zu machen.
Mit der Zielgruppe der zweiten und dritten Generation von Menschen mit Wurzeln in Afrika und der Diaspora, entstehen die Storys direkt aus der Zielgruppe heraus. Persönliche Erlebnisse, wie Menschen, die unsere Haare betouchen oder uns mehrmals fragen, woher wir denn wirklich kommen, sind oft die Basis für unsere Geschichten. Auch die schwierige Suche nach einem Friseur oder dem passenden Make-Up wird besprochen. Nicht selten enden Redaktionssitzungen mit dem neuesten Chit-Chat über die Situationen, die uns das Leben als Schwarze Österreicher Innen beschert – mit all seinen awkward Moments. Es ist also kein Integrations-Magazin. Fotoreportagen über die Heavy Metal-Kultur in Botswana, Rezepte und Afro-Dirndl-Modestrecken, so begann die Geschichte von fresh. Dazu gesellten sich zahlreiche Berichte über spannende Österreicher*innen, wie Rebecca Horner, Rubin Okotie und Lydia Obute. Weil auch die Szene niemals stillsteht, geben wir auch bei Fresh weiterhin keine Ruhe. Doch über zukünftige Projekte soll an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten werden – aber es wird sich einiges tun, so viel ist schon mal klar.